Dieser Text dürfte insbesondere für die Bewohner im Westen Deutschlands interessant sein. Denn laut aktuellem Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaft wird an Rhein, Ems und Saar wesentlich mehr geheizt als im Osten des Landes. Besonders teuer wurde es dabei für Bewohner der Regionen Duisburg/Essen, des Saarlands sowie des südwestlichen Schleswig-Holsteins, die 2021 mit jeweils über neun Euro am meisten Geld je beheiztem Quadratkilometer zahlten.
Angesichts der steigenden Energiepreise dürften Bewohner dieser Regionen besonders versucht sein, ihre Heizkosten zu drosseln. Der Versichererverband warnt allerdings davor, beim Energiesparen mit zu großer Kreativität ans Werk zu gehen. „Wir sehen mit Sorge, zu welch abenteuerlichen Mitteln manche Mieter und Hausbesitzer greifen wollen. Wir raten von gefährlichen Experimenten dringend ab“, wird GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer aktuellen Pressemitteilung zitiert.
Besonders kritisch wird dabei der Versuch, die eigene Wohnung mittels Kerzen zu heizen, bewertet. „Kerzenlicht taugt nicht als dauerhafter Ersatz für eine Raumheizung“, sagte Asmussen. Dies gelte auch für sogenannte Teelichtöfen oder -heizungen, die derzeit in vieler Munde sind. Hierbei handelt es sich in der Do-it-yourself-Variante um eine Kombination aus umgedrehten Blumentopf und Teelichtern. „Bei diesen Konstruktionen besteht die Gefahr eines Hitzestaus, bei dem der ganze Ofen in Brand geraten kann“, mahnt Asmussen.
Auch von anderen Alternativen zur Gasheizung, beispielsweise gasbetriebenen Heizstrahlern oder Elektroheizungen, raten die Versicherer ab. So steige bei den gasbetriebenen Heizstrahlern nicht nur das Brand-, sondern auch das Vergiftungsrisiko, da diese giftige Verbrennungsgase emittieren können.
Die elektronische Variante wird vor allem dann zum Problem, wenn besonders leistungsstarke oder viele Geräte mit älteren Stromkabeln in Kontakt kommen. Dann nämlich könnten die Kontakte besonders heiß werden und in Brand geraten. „Vor dem Einsatz von leistungsstarken Elektroheizungen sollte man unbedingt eine Fachkraft zu Rate ziehen“, rät Asmussen. Bei der Wiederinbetriebnahme von Öfen und Kaminen sollten diese zuvor fachgerecht angeschlossen und von einem Schornsteinfeger überprüft werden, so der Versichererverband.
Nicht heizen ist auch keine Lösung
Auch der vollständige Verzicht des Beheizens ungenutzter Räume sollte unterbleiben. Ansonsten drohen Frostschäden. Der Versichererverband rät darum, das Heizkörperventil auf Stufe eins zu belassen.
Dass auch kleinere Maßnahmen durchaus einen messbaren Effekt auf die Heizrechnung haben können, zeigt unter anderem der Duschrechner der nordrhein-westfälischen Verbraucherzentrale. Wer beispielsweise seine tägliche Duschzeit um zwei Minuten von 38 auf 36 Grad verringert, kann bei einer Wassertemperatur von 38 Grad über 120 Euro im Jahr sparen, ohne das Brandrisiko hierbei groß zu steigern.
(pro-contra)