Die Regionalklasse, die das Schadensaufkommen in einem Zulassungsbezirk widerspiegelt, ist ein wesentlicher Faktor für die Berechnung der Prämien in der Kfz-Versicherung. Im Jahr 2025 werden sich die Regionalklassen in 108 der etwa 400 Zulassungsbezirke in Deutschland aufgrund aktueller Schadensbilanzen ändern.
Diese Anpassungen werden Auswirkungen auf die Versicherungsprämien von rund 9,4 Millionen Kfz-Haltern haben. Dabei wird etwa die Hälfte von ihnen günstiger eingestuft. Besonders profitieren Versicherte in Bayern, wo fast jeder vierte in eine vorteilhaftere Regionalklasse eingestuft wird. Allgemein zeigen die vergleichsweise dünn besiedelten Flächenländer die niedrigsten Schadenswerte, wie beispielsweise in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Unterschiede zwischen den Bezirken können dabei erheblich sein: In Großstädten wie Offenbach und Berlin liegt das Schadensaufkommen etwa 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, während es im Elbe-Elster-Bezirk in Brandenburg rund 30 Prozent darunterliegt.
Allerdings bedeutet eine günstigere Regionalklasse nicht automatisch eine Senkung der Beiträge. Die deutschen Kfz-Versicherer stehen vor erheblichen Kostensteigerungen, insbesondere bei Reparaturen und Ersatzteilen, und arbeiten derzeit defizitär. Deshalb sind Beitragserhöhungen trotz besserer Regionalklassen in vielen Fällen unvermeidlich.
Insgesamt zeigt sich, dass die Regionalklassen weiterhin einen wichtigen Einfluss auf die Kfz-Versicherungskosten haben, wobei regionale Unterschiede in der Schadensbilanz eine entscheidende Rolle spielen. Gleichzeitig bleibt der Preisdruck aufgrund steigender Kosten eine Herausforderung für Versicherer und Versicherte gleichermaßen.