Eine Sturzflut (auch als Flutwelle oder Flash Flood bezeichnet) ist eine plötzliche, schnell auftretende Flut, die typischerweise durch intensive Regenfälle verursacht wird. Sturzfluten entstehen, wenn innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Wasser auf eine Region niedergehen, die vom Boden nicht schnell genug aufgenommen werden können. Dies führt dazu, dass das Wasser oberirdisch abfließt und Flüsse, Bäche oder trockene Flussbetten rasch ansteigen lässt, was zu gefährlichen und unvorhersehbaren Überflutungen führt.
Merkmale einer Sturzflut:
- Schnelle Entwicklung: Die Flut tritt sehr schnell auf, oft innerhalb von Minuten bis Stunden nach dem Beginn des Regens.
- Hohe Fließgeschwindigkeit: Das Wasser fließt mit großer Geschwindigkeit und kann erhebliche Zerstörungen anrichten.
- Kurze Dauer: Sturzfluten dauern in der Regel nicht lange, können aber in dieser kurzen Zeit großen Schaden anrichten.
- Lokale Ausprägung: Sturzfluten treten oft in kleineren Gebieten auf, besonders in bergigen Regionen, Tälern oder städtischen Gebieten mit schlechter Entwässerung.
Solche Fluten sind besonders gefährlich, weil sie so unerwartet auftreten und Menschen, die sich in betroffenen Gebieten aufhalten, oft wenig Zeit bleibt, um zu reagieren.
Sturzflutrisiko schlägt sich künftig stärker in Versicherungsprämien nieder
Zunahme von Extremwetterereignissen: Klimaforscher prognostizieren eine Zunahme von Extremwetterereignissen in Deutschland, was zu einem erhöhten Sturzflutrisiko führt.
Versicherungsprämien und Sturzflutrisiko: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kritisiert, dass das steigende Sturzflutrisiko bisher zu wenig in die Prämienkalkulation für Elementarschadenversicherungen einfließt.
Sturzflut-Risikomodellierungen: Für etwa ein Drittel der Adressen in Deutschland, besonders im Mittel- und Hochgebirge, werden derzeit Sturzflut-Risikomodellierungen erstellt.
Integration in ZÜRS Geo ab 2025: Ab 2025 sollen diese Modellierungen in das Geoinformationssystem ZÜRS Geo integriert werden, das die Risiken für Überschwemmungen, Starkregen und Rückstau für ca. 22 Millionen Adressen bewertet und von Versicherern für die Prämienkalkulation verwendet wird.
Erfahrungen aus der Juli-Flut 2021: Die Juli-Flut 2021 verdeutlichte, dass die bisherigen Hochwassersimulationen Sturzfluten nicht ausreichend genau abbilden, insbesondere in engen Gebirgstälern.
Notwendigkeit stärkerer Prävention: Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin, betont die Bedeutung verstärkter Präventionsmaßnahmen, einschließlich Baustopps in Risikogebieten.
Ihr Versicherungsmakler Korioth